Zunächst muss im ersten Schritt von der Arbeitsagentur festgestellt werden, welche Bezieher von Arbeitslosengeld für die körperlich doch sehr anstrengende Arbeit bei der Ernte oder auf dem Feld geeignet ist oder welcher Kandidat schon durch körperliche Einschränkungen nicht für den Ernteeinsatz in Frage kommt. Im zweiten Schritt müssen die Arbeitslosen in Trainingsmaßnahmen auf ihre zukünftige Arbeit als Erntehelfer vorbereitet werden und müssen in einer Testphase beweisen, das sie zuverlässig und fleißig arbeiten können.
Arbeitslose als Erntehelfer
In der Landwirtschaft herrscht noch einiges Zögern unter den Bauern und die Anträge auf Hilfen aus dem Bereich der deutschen Arbeitslosen werden nur schleppend gestellt. Die Landwirte, die zum Teil schon seit Jahren mit den osteuropäischen Hilfskräften zusammenarbeiten, müssen von den deutschen Erntehelfern erst überzeugt werden. Zwar werden auch jetzt schon deutsche Arbeitslose oder deutsche Hilfskräfte für Saisonarbeiten eingesetzt, vielfach sind die ausgeführten Arbeiten dann aber keine reinen Erntetätigkeiten, sondern sind im Umfeld der landwirtschaftlichen Tätigkeit angesiedelt.
Ob sich die Arbeit als Erntehelfer für deutsche Arbeitslose auch finanziell rechnet, bleibt vorsichtig ausgedrückt fraglich. Bei Stundenlöhnen um die drei bis vier Euro wird es sich mancher Arbeitslose überlegen, ob er sich als Erntehelfer verdingt oder ob er die Zeit nicht für eine intensive Jobsuche nutzt. Für viele Arbeitslose ist ein solch niedriger Verdienst auch weniger als das reguläre Arbeitslosengeld.
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