Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt es immer deutlicher - die Vorstellungen von fester Anstellung für ein ganzen Arbeitsleben sind wohl entgültig vorbei. Eine feste Anstellung galt dabei aber vor noch garnicht all zu langer Zeit für Arbeitnehmer als nahezu selbstverständlich. Da fing man als Lehrling bei einem Mittelständler an und mit etwas Glück konnte man in "seinem Betrieb" alt werden.
Tja, moderne Zeiten fordern ihren Tribut. Die Modernisierung, Rationalisierung und vor allem das unsägliche Streben nach immer mehr Wachstum kommen nun auch in der Art der Beschäftigungsverhältnisse an. Die Wirtschaft verlangt nach immer mehr Flexibilität bei den Arbeitnehmern und setzt voraus, das das Arbeitsverhältnis der Mittelpunkt ist, um das sich für den Arbeitnehmer nun mal alles zu drehen hat. Und so erstaunt es nicht, das feste Arbeit mit ausreichendem Einkommen immer seltener werden und von möglichst "flexiblen" Arbeitsverträgen verdrängt werden. Der Teufelskreis von immer mehr Arbeit bei weiterhin steigender Unsicherheit und immer weniger Netto wird für immer mehr Arbeitnehmer zur bitteren Realität.
Wenn die Mittelschicht dann den festen Arbeitsplatz verliert, wird man kreativ und muss sehen, wie auf die neue Situation reagiert werden kann. Da kommt die freie Mitarbeit beim alten Arbeitgeber als eine Möglichkeit in Betracht und gerade Mitarbeiter in Medien - und Kulturbereichen nutzen die Möglichkeit der freien Mitarbeit gern. Auch Journalisten oder IT-Experten sind oft als freie Mitarbeiter in Unternehmen gefragt. Aber Vorsicht vor so genannter Scheinselbstständigkeit. Aber es ist ja sowieso besser mehrgleisig zu fahren und ein Auftraggeber ist auf Dauer sicherlich auch für den kreativsten unter den freien Mitarbeitern ein bißchen zu wenig. Als freier Mitarbeiter sollte man versuchen, sich einen möglichst großen Stamm aus Auftraggebern zu suchen - so können auch mal schlechte Zeiten überbrückt werden und man ist unabhängiger als freier Mitarbeiter.
SG
3.3.2012
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